Aus der Initiative Stolpersteine hat sich am Montagabend der Verein „Initiative Stolpersteine Bad Homburg“ gegründet. Vorsitzender ist Wolfram Juretzek, sein Stellvertreter Imrich Donath – beide hatten die Initiative ins Leben gerufen. Zur Schriftführerin wurde Jutta Schmitz gewählt, die Kasse führt Lucia Lewalter-Schoor. Die drei Beisitzer heißen Ulrike Keilholz, Ingeborg Bihr und Andreas Wilhelmi. Juretzek freut sich, dass auch Lehrer unter den Gründungsmitgliedern sind.
Wie berichtet, hat sich vor der Sommerpause auch die Homburger Politik dafür ausgesprochen, dass in der Kurstadt Stolpersteine verlegt werden. Wie viele es sein werden, sei offen, sagt Juretzek – zu möglichen Euthanasieopfern oder Zwangsarbeitern aus Homburg sei noch wenig geforscht worden. Zunächst konzentriert sich der Verein auf die Ergründung jüdischer Deportierter, die im Zentrum, rund um die Wallstraße, gewohnt haben. Hier rechnet der Vorsitzende mit vorerst fünf bis zehn der goldenen Gedenksteine, die in die Straße eingelassen werden.
Als Datum für die erste Verlegung in Bad Homburg in Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig wünscht sich der Verein den 10. Juni 2016 – einen der Tage, an dem Juden aus Bad Homburg deportiert wurden. Andernfalls soll Ende Mai kommenden Jahres der erste Stein verlegt werden. Juretzek betont, dass der Verein Wert darauf legt, die Steine im Konsens mit den Nachfahren der Opfer zu schaffen.
(ahi)